Astrid Lindgren

- zum 100. Geburtstag am 14. November 2007




Alle kennen Pippi Langstrumpf, aber wer kennt Astrid Lindgren?
Oder kennt, wer Pippi kennt, auch einen kleinen Anteil der beliebtesten Schwedin des 20. Jahrhunderts?

„Die Empathie für Kinder, die leiden, und der starke Wunsch, das Leben für alle Kinder glücklicher zu machen, sind die Triebkräfte für Astrids Lindgrens schriftstellerisches Werk gewesen.“ (1) Sie selbst sagt von sich später: „Ich glaube, mein allerstärkster Instinkt ist der Pflegeinstinkt.“ (2)




Mond in Fische in Trigon zum Stellium aus Neptun, nördlichem Mondknoten, Vesta und Lilith in Krebs spiegelt dieses Thema wider. Lindgren geht beim Schreiben ganz von Bildern, Erinnerungen, Intuition und Gefühlen aus. Die Wasserbetonung wird noch verstärkt durch die Konjunktion von Sonne und Merkur in Skorpion. Hinzu kommt ein T-Quadrat zwischen Ceres in Jungfrau in Opposition zu Saturn in Fische und im Quadrat zu Pluto in Zwillinge. Dieses Muster scheint für Lindgrens Schaffen sehr wichtig zu sein. Die Auseinandersetzung mit Armut, mit Trauer und Tod, mit Dunkelheit und Licht, mit einer großen Mütterlichkeit, die zu Gesellschaftsveränderungen beiträgt, speist sich hieraus.

Progressiv und produktiv

Ihre Freiheitsliebe, Progressivität und Zivilcourage symbolisiert Mars in Wassermann, Uranus in Steinbock das Aufbrechen von Konventionen und Versteinerungen, die Erneuerung traditioneller Strukturen und die Befreiung von Restriktionen. Das Trigon von Mars zu Pluto in Zwillinge bildet Lindgrens extrem große Schaffenskraft, Belastbarkeit und Produktivität ab – allein in der Zeit von 1944 bis 1954 schrieb sie 18 Bücher.
Lindgren wird als schlagfertig, eloquent und schnell beschrieben. Ihre Sprache hat Biss. Komik, Slapstickhumor, Sprachwitz, Wortspiele, absurde Elemente und bissige Spitzen gegen Konventionen und Wertsysteme sind Teil ihres sprachlichen Ausdrucks. (Mars in Wassermann Quadrat Konjunktion Sonne und Merkur in Skorpion, Uranus in Steinbock Trigon Pallas in Jungfrau, Pluto in Zwillinge).

Obwohl Astrid Lindgren, damals noch Ericsson, schon in der Schule durch ihre guten Aufsätze auffiel, hatte sie  nicht vor, Schriftstellerin zu werden. Nach ihrem Schulabschluss wurde ihr jedoch eine Stelle bei der kleinen Lokalzeitung in Vimmerby angeboten. Mit 19 wurde sie schwanger, von ihrem (verheirateten) Chef. Ehebruch wurde damals als strafbares Vergehen behandelt. „Die Affäre musste vertuscht werden“ (3). Die Schwangerschaft bedeutet einen harten Einschnitt (T-Pluto über R-Neptun, T-Saturn über R-Sonne und -Merkur). Astrid Ericsson zieht nach Stockholm und beginnt dort eine Sekretärinnenausbildung.

Am 4. Dezember 1926 bringt sie ihren Sohn Lars (Lasse) im Rigshospitalet in Kopenhagen zur Welt. Es ist damals das einzige Krankenhaus in Skandinavien, wo Frauen entbinden können, ohne dass eine Meldung an die Behörden weitergegeben wird. (4) Allein erziehenden Müttern können nach der damaligen Sozialgesetzgebung sogar die Kinder weggenommen werden. Lindgrens Engagement für Sozialpolitik und für den generellen Umgang mit Kindern rührt vermutlich auch daher. (5)

Lasse wird bei einer sehr liebevollen Pflegemutter in Kopenhagen untergebracht, Astrid Ericsson muss zurück nach Stockholm, ihre Ausbildung abschließen und Geld verdienen. So oft es geht, besucht sie ihren Sohn. Diese schwere Zeit hinterlässt in beiden tiefe Spuren. In Lindgrens Büchern sind fast alle Jungen verlassen und auf der Suche nach einem Vater, die Mädchen sind stark und eng an den Vater gebunden.

Geborgenheit und Freiheit

Astrid Anna Emilia Ericsson wird als zweites Kind des Bauern Samuel August und Hanna Ericsson auf Näs bei Vimmerby im schwedischen Småland geboren. Ihr Bruder Gunnar, ein Jahr älter als sie, übernimmt später den elterlichen Hof, schreibt aber auch politische Satiren. Ihre jüngeren Schwestern Stina und Ingegerd werden später Übersetzerin und Journalistin. Alle Geschwister haben eine enge Beziehung zueinander.

Die Eltern sind einander in großer Liebe verbunden. Die Mutter Hanna wird als perfekte Hausfrau beschrieben, als stark, streng, religiös und kühl (Ceres in Jungfrau Opposition (Mond)Saturn in Fische in Quadrat zu Pluto; Mond läuft am 14.07.1907 von 6 Grad 59 bis 20 Grad 43 Fische), und auch Astrid führt später trotz materiellen Reichtums ein sparsames, einfaches und ökonomisches Alltagsleben. Astrid Lindgren ist nicht an Geld für sich selbst interessiert, sondern sieht es als Mittel, andere zu unterstützen und sich sozial zu engagieren.

Zum Vater, der ein außergewöhnlich guter Geschichtenerzähler ist, hat Astrid bis zu dessen Tod 1969 eine sehr enge Verbindung (Sonne und Merkur in Skorpion Trigon zu (Mond)Saturn).
Astrid Lindgren beschreibt ihre Kindheit auf dem Bauernhof als sehr positiv. Die Kinder mussten zwar viel mitarbeiten, hatten aber auch viel Freiheit. In „Die Kinder aus Bullerbü“ fließt später viel davon ein, auch für die anderen Bücher ist ihre Kindheit die Quelle, aus der ihre Ideen nur so hervorsprudeln, als der Zugang zu dieser Quelle endlich freigelegt wird.

Die Erinnerungen an die Natur sind für Astrid am wichtigsten. In Form von Sinneseindrücken prägen sie sich ihr intensiv und unauslöschlich ein. Noch 70 Jahre später speisen sie „Ronja Räubertochter“, das Buch, das sie schrieb, weil sie „einfach in den Wald hinaus“ wollte. „Ich wohne mitten in der Großstadt und hatte Sehnsucht nach der Wildnis.“ (6) Venus in Schütze (Konjunktion Juno) zeigt die Liebe zur Natur, zur Weite und Freiheit an. Sie entspannt auch die Opposition zwischen Jupiter in Löwe und Chiron in Wassermann.
Jupiter in Löwe lässt uns an expansives Spiel, ein königliches Vergnügen, denken. In dem einzigen Buch, das sie für Erwachsene schrieb, in „Das entschwundene Land“, heißt es: „Wir spielten und spielten und spielten, so dass es das reine Wunder ist, dass wir uns nicht totgespielt haben.“ (7)

Venus in Konjunktion zu Juno im weiten Trigon zu Jupiter und im Sextil zu Chiron symbolisiert zugleich das spätere heilsame Vergnügen am Reisen, die Entspannung und sprudelnde Kreativität in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Frauen und Freundinnen.

Quelle der Inspiration

Die Küche einer Magd auf dem heimatlichen Bauernhof, Kristins Küche, diente als „Abflugplatz für eine Reise in die Phantasie“. (8)
Dies spiegelt sich im Horoskop mit Vesta, Lilith, Neptun und Nordknoten in Krebs wider und in zahlreichen Küchen in Lindgrens Büchern, z.B. in „Die Brüder Löwenherz“.

Aber dann war die Kindheit plötzlich zu Ende. Eines Tages, als Astrid Lindgren zwölf Jahre alt war, wollte sie mit anderen Kindern die vertrauten Spiele spielen, doch es ging nicht mehr. Die Kindheit war einfach vorbei (T-Saturn Quadrat R-Venus und progressive Venus Quadrat R-Saturn).

Erst als sie später den Sohn Lars zu sich nahm und, nachdem sie 1931 Sture Lindgren geheiratet hatte (progressive Sonne Trigon R-Jupiter), die Tochter Karin geboren wird, entdeckt Astrid Lindgren das Spielen wieder, worüber sie zutiefst beglückt ist. Karin kommt am 21. Mai 1934 zur Welt und T-Venus steht im Quadrat zu R-Neptun, R-Neptun im Trigon zu R-Uranus, T-Jupiter im Trigon zu R-Chiron und im Sextil zu R-Jupiter. Der südliche Mondknoten läuft über R-Jupiter und R-Jupiter bildet ein Quadrat zu R-Neptun.

Der Zugang zur Quelle der Inspiration wird freigelegt, aber noch nicht aus vollem Herzen beschritten. Erst eine Lungenentzündung der Tochter Karin 1941 (die Merkur-Mars-Thematik der Mutter Astrid klingt an) und Karins spontane Erfindung des Namens Pippi Langstrumpf, über die Astrid ihr eine Geschichte erzählen soll, scheint ein Ventil zu öffnen. Allerdings schreibt Astrid Lindgren die Geschichten erst auf, als sie Anfang 1944 auf Glatteis ausrutscht und einige Tage liegen muss (T-Pluto und T-Mondknoten im Trigon zu R-Venus). Sie stenographiert die Geschichten und schenkt sie ihrer Tochter Karin zum 10. Geburtstag in einem Sammelordner (T-Uranus Opposition R-Venus, T-Saturn Konjunktion R-Pluto).

Astrid Lindgren schickt das Manuskript an mehrere Verlage, es wird aber abgelehnt. „Pippi Langstrumpf“ ist zu aufmüpfig und anarchisch. Gerhard Bonnier, einer der Verleger, der es ablehnt, gibt später zu, er hätte an seine eigenen Töchter gedacht und befürchtet, sie könnten sich ein Beispiel nehmen.

Lindgren schreibt gleich weiter und gewinnt mit „Britt Mari erleichtert ihr Herz“ den 2. Preis bei einem Literaturwettbewerb des Verlags Rabén & Sjögren, 1945 gewinnt sie dort mit „Pippi Langstrumpf“ den 1. Preis eines weiteren Wettbewerbs (T-Saturn Konjunktion R-Neptun, T-Jupiter Sextil R-Sonne und -Merkur).
In diesem Verlag baut sie als Lektorin die Kinderbuchabteilung auf und betreut 25 Jahre lang halbtags die Werke anderer AutorInnen. Sie wird von ihnen als effektiv, diszipliniert, intelligent und schnell beschrieben, als „geduldig, konstruktiv, beharrlich und klar in ihrer Kritik und Strenge, dabei aber nie unfreundlich, sondern engagiert, fast mütterlich.“ (9)  Das entspricht Sonne und Merkur Trigon Saturn, Merkur Quadrat Mars in Wassermann, aber auch dem T-Quadrat aus Ceres, Saturn und Pluto.
Vormittags schreibt sie zu Hause genauso diszipliniert an ihren eigenen Büchern.

Tiefe Einblicke

1929 hatte Lindgren „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque gelesen. In diesem Buch wird die Sinnlosigkeit des (Ersten Welt-)Krieges beschrieben. Astrid ist damals 22 Jahre alt und empfindet Verzweiflung und Mitgefühl angesichts der darin beschriebenen Erlebnisse.

Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen als alleinstehende Mutter eines unehelichen Kindes und dessen, was sie beobachtet, als sie das Kind einer anderen Mutter besucht, das in einem Heim untergebracht ist, weiß sie, wie viele Erwachsene und auch die Gesellschaft mit Schwächeren und vor allem Kindern umgehen. Auch dies verbindet sie tiefer mit dem in ihr bereits ausgeprägt angelegten Mitempfinden und Verständnis für Notleidende, eine Not, deren Zeugin sie auch schon als Kind wurde, als Armenhäusler und Landstreicher bei ihren Eltern anklopften und mit Essen versorgt wurden. Diese Thematik findet sich später z.B. in „Michel aus Lönneberga“ oder „Rasmus und der Landstreicher“ wieder.

Nach einer Tätigkeit für den schwedischen Königlichen Automobilclub, wo sie ihren späteren Mann kennenlernt, den Bürovorsteher Sture Lindgren (Wiederholung: Sonne und Merkur im Trigon zu Saturn), und einigen Jahren, in denen sie sich ganz dem Muttersein widmet bzw. zeitlich befristete Aufträge als Stenographin annimmt, arbeitet sie ab 1937 als Assistentin des bekannten schwedischen Kriminalisten Harry Södermann, der ein Kompendium über Kriminaltechnik erstellt. Diese Informationen fließen später in ihre Jugendkrimis über den Meisterdetektiv „Kalle Blomquist“ ein (SkorpionSonne und -Merkur Trigon  FischeSaturn bekommen Nahrung, ebenso das T-Quadrat aus Ceres, Saturn, Pluto).

Ab 1939 beginnt Lindgren, ein Kriegstagebuch zu führen. Ab 1940 bekommt sie durch Södermanns Vermittlung eine Tätigkeit in der Briefzensur des Nachrichtendienstes: Der Einblick in die Unterwelt vertieft sich immer mehr... (Saturn Quadrat Pluto, SkorpionSonne und -Merkur, Pluto in Zwillinge sowie T-Quadrat Ceres/Saturn/Pluto)

Aufschlussreiche Progressionen

In den Progressionen für Astrid Lindgrens Horoskop fällt auf, dass die progressive Sonne während des Zweiten Weltkriegs das T-Quadrat aus JungfrauCeres, FischeSaturn und ZwillingePluto zu einem Großen Kreuz verdichtet. In dieser Zeit beginnt es auch in der Ehe mit Sture zu kriseln. Sture stirbt schließlich 1952 , er ist alkoholabhängig (T-Uranus Konjunktion R-Neptun, T-Jupiter Sextil R-Neptun, T-Chiron Konjunktion R-Uranus, T-Jupiter Quadrat R-Jupiter und Quadrat R-Chiron, der progressive Mars erreicht R-Saturn).





Außerdem bewegt sich die progressive Pallas in dieses Große Kreuz hinein, in Konjunktion zur JungfrauCeres. Dieses Aspektmuster spiegelt den großen Druck wider, die eigenen kreativen Fähigkeiten sehr ernst zu nehmen und ihnen entschlossen Ausdruck zu verleihen.

Die progressive Ceres läuft in Waage ins Quadrat zu R-Uranus und zu R-Neptun und stellt damit das Thema Mütterlichkeit und Fürsorge auf eine breitere gesellschaftliche Ebene. Kinder und deren Rechte zu verteidigen sowie der ausgeprägte Wunsch, zu helfen und andere zu unterstützen, wird zu einem starken Bedürfnis, das auf Erfüllung drängt.

Was bereits in den Radixkonstellationen in eher harmonischen Aspekten angelegt ist (Planeten in den Wasserzeichen im Trigon), drängt nun nach aktivem Ausdruck und Energiefreisetzung auf gesellschaftlicher Ebene (Krebs:Familie, Waage:Beziehung, Steinbock:Gesetz). Das Eltern/Kind-Thema, dasThema der Versorgung und Fürsorge, das Loslassen und Wiederkehren, ist kristallklar und todernst, das zeigt sich am T-Quadrat aus Ceres, Saturn und Pluto.

Die Progressionen dokumentieren zentrale innere Entwicklungen in Astrid Lindgren, die  zu ihrem gesellschaftspolitischen Engagement führen. Astrid Lindgren setzt sich für die Rechte der Kinder, für Gleichberechtigung zwischen Eltern und Kindern, für Gerechtigkeit überhaupt, und später auch für den Tierschutz ein. Der Frieden an sich und die Hoffnung auf eine bessere Welt liegen ihr am Herzen.

Die Unterwelt – innen und außen

Astrid Lindgren war davon überzeugt, dass Kinder richtige Märchen brauchen, Geschichten, in denen Gut und Böse, Schönes und Schreckliches vorkommt – Geschichten, die aufwühlen.
Diese Ansicht vertrat sie lange bevor Bruno Bettelheim „Kinder brauchen Märchen“ schrieb (1977, in Schweden 1979 erschienen) und daraufhin in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts Märchen wieder in Mode kamen.

Ab 1949 wendet sich Lindgren in ihren Büchern auch den dunkleren Seiten des Lebens zu. Armut, Einsamkeit, Wandlung und Tod, den Kampf zwischen Gut und Böse, das Ringen um Mut und Hoffnung behandelt sie in „Mio mein Mio“ (1955), „Die Brüder Löwenherz“ (1973), „Sonnenau“ und in der Märchensammlung „Klingt meine Linde“.

In „Die Schafe von Kapela“ werden Abstieg in die Dunkelheit, Wandlung und Rückkehr ans Licht am deutlichsten mit der Demeter/Persephone-Thematik verbunden und persönliche Erfahrungen des einzelnen Menschen mit der kollektiven Erfahrung verknüpft (10). Loslassen und Wiederkehren – hier wird das T-Quadrat von Ceres, Saturn und Pluto künstlerisch konsequent umgesetzt.

Astrid Lindgren ist für diese Art von Büchern heftig angegriffen worden – von  Erwachsenen, seien es Erziehungswissenschaftler, Literaturkritiker und andere Spezialisten, die berufsbedingt wissen, was (angeblich) für Kinder gut ist.
Von den Kindern jedoch, oder von den Erwachsenen, deren Kinder Trost, Hoffnung und Mut aus Lindgrens Büchern gewannen, bekam Astrid Lindgren eindeutig positive Resonanz. Sie fühlten sich von ihr sehr gut verstanden und brachten ihre Freude darüber postsäckeweise zum Ausdruck.

1978 wird ihr als erster Kinderbuchautorin der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Ihre Rede „Niemals Gewalt“ (11) bewegt viele Menschen. 1979 wird in Schweden als erstem Land der Welt per Gesetz die Prügelstrafe verboten, in Deutschland erst 1998.

Astrid Lindgren wollte, dass Kinder als ernstzunehmende Partner mit gleichen Rechten anerkannt werden und sie wollte immer einfach für Kinder schreiben. Auch und vor allem für das Kind, das sie selbst einmal war. Lange bevor „das innere Kind“ von der Psychologie entdeckt wurde, hatte Astrid Lindgren eine außergewöhnlich gute Verbindung zu dem Kind in sich selbst. Aus dem zeitlosen Brunnen der Erinnerung schöpfte sie für sich und uns Geschichten, die unsere Seele nähren und das Kind in uns glücklich machen.





Von Pippi zu Ronja

Zwischen „Pippi Langstrumpf“ und „Ronja Räubertochter“ liegen vierzig Jahre. Das Foto von Astrid Lindgren, die mit 80 Jahren auf einen Baum klettert und später fröhlich in die Kamera ruft: „Es steht nicht in Moses Gesetzen, dass alte Frauen nicht auf Bäume klettern dürfen!“, bringt Pippi, Ronja und Astrid zusammen. Aus dreien wird eine.

„Ronja Räubertochter gestaltet die grundlegenden Fragen, die die Zukunft unserer ganzen Zivilisation entscheiden, nämlich ob es Frieden und Versöhnung oder Gewalt und Vernichtung geben wird, Frieden mit der Natur und zwischen den Generationen, zwischen Vater und Tochter, Mann und Frau und zwischen den Völkern.“ (12)
Das Buch erschien 1982 und ist voll in Resonanz mit der damals aktuellen Konjunktion von Saturn und Pluto Ende Waage. Sie symbolisiert genau diese Thematik und treibt uns weiter an, die dringend nötigen Veränderungen in die Wirklichkeit umzusetzen.

Mit dem Uranus-Transit auf dem Wasser-Trigon in ihrem Radix könnte Astrid Lindgren und ihren Büchern, vor allem den darin enthaltenen Wasser-Qualitäten, eine echte Neu-Entdeckung und Befreiung bevorstehen – nicht nur in ihrem Jubiläumsjahr!


Anmerkungen

1) Metcalf, S. 40
2) Strömstedt, S. 317
3) Gottschalk, S.43
4) Forsell/Erséus/Strömstedt, S.78
5) Boethius, Vortragsskript
6) Edström, S.222
7) Lindgren, S.44
8) Gottschalk, S. 23
9) Gottschalk, S.99
10) Edström, S.156
11) "Niemals Gewalt!"
12) Maria Bergom-Larsson zitiert in Edström, S. 224

Quellen

Ulf Boethius: Wild, vicious and ill-mannered. Pippi Longstocking and the debate on uncivilised youth. (Vortragsskript anlässlich der 20. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung 2007 in Erfurt)

Vivi Edström: Astrid Lindgren und die Macht des Märchens. Deutsch von Gisela Kosubek. Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, 2004.

Jacob Forsell, Johan Erséus, Margareta Strömstedt: Astrid Lindgren. Bilder ihres Lebens. Deutsch von Angelika Kutsch. Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, 2007.

Maren Gottschalk: Jenseits von Bullerbü. Die Lebensgeschichte der Astrid Lindgren. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel, 2006.

Astrid Lindgren: Das entschwundene Land. Erinnerungen. Aus dem Schwedischen von Anna-Liese Kornitzky. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2003.

Eva-Maria Metcalf: Astrid Lindgren. Übersetzung: Susanne Concha Emmerich. Schwedisches Institut, Stockholm, 2007.

Sybil Gräfin Schönfeldt: Astrid Lindgren. Bildmonographien rororo, Reinbek/Hamburg, 1987.

Margareta Strömstedt: Astrid Lindgren. Ein Lebensbild. Deutsch von Birgitta Kicherer. Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, 2001.

Quellen Fotos

Astrid Lindgren auf dem Baum: Vallentuna 1978, Beppe Arvidsson, Bildhuset in: Forsell/Erséus/Strömstedt, S.230
Astrid Lindgren mit Friedenstaube: Metcalf, S.4

Mehr über Astrid Lindgren im Internet

Jubiläumsportal:
http://www.astrid-lindgren.de/

Kinderbuchautoren erinnern sich an Astrid Lindgren: http://www.ajum.de/html/JJ/03schreib/lindgren_erinnerungen.pdf

Mehr über Pippi Langstrumpf:
http://ephraimstochter.de

Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung:
http://www.gkjf.de/start.htm

Horoskopdaten

Astrid Lindgren, geboren am 14.11.1907 in Vimmerby, Schweden (15ö51, 57n40), Geburtszeit unbekannt, gestorben am 28.1.2002 in Stockholm, Schweden (Radix oben auf 12 Uhr mittags erstellt)

© Beate Metz, 19.07.2007, http://www.pallas-athena.de

Der Artikel erschien in Meridian-Magazin 5/2007